
Mit "Wassertrick" Senioren bestohlen
05. Juli 2012
Der Name der Angeklagten tut nichts zur Sache - denn er ist falsch. Nicht weniger als 15 Alias-Namen benutzte die Frau, aber immer den gleichen Trick. Man klingelt an der Wohnungstür, bittet um ein Blatt Papier, um dem Nachbarn eine Botschaft zu schreiben, dann um ein Glas Wasser - und bestiehlt dabei ältere Menschen"
Als Uscszka Lakatos, Alter 55, sitzt die Frau vor Richterin Nicole Baczak im Wiener Landesgericht. Ihr richtiger Name? Ihr richtiges Alter? Wer weiß das schon, denn in Schweden, in Deutschland, in Ungarn und in Polen nannte sie sich anders.
Doch Fingerabdrücke und DNA lassen sich nicht fälschen - und die fanden sich quer durch Europa. Wobei die Angeklagte Ungläubigkeit zu mimen versuchte: "Mein Fingerabdruck auf einem Wasserglas? Wie soll der dahin kommen?".
Das erklärte ihr die Richterin. Das Glas wurde nämlich bei einer bestohlenen alten Dame in Wien sichergestellt, die der vermeintlich Notsuchende helfen wollte. Und Geld und Gold danach vermisste. An diesen Fall konnte sie sich schließlich erinnern, an die 14 anderen angeklagten Fakten nicht. Auch über Komplizinnen schwieg sie sich aus.
Aufgrund von Anfragen aus Schweden und Deutschland darf man annehmen, dass sie Teil einer international agierenden Bande ist.
Quelle: Kronen Zeitung vom 4. Juli 2012